Arbeitgeber können variable Vergütungsmodelle einrichten, um ihre Mitarbeiter zu motivieren und ihre Leistung im Sinne der Unternehmensziele zu fördern. Eines dieser flexiblen Entlohnungsmodelle ist Pay by Performance. Wie das System funktioniert und welche Vor- und Nachteile es bietet, liest Du hier.
Sina ist Projektmanagerin und verantwortlich für die Unternehmenskommunikation bei der Prämie Direkt GmbH. Als Spezialistin im Bereich Kundenbindung, Neukundengewinnung und Bestandskundenentwicklung verbessert sie Ihr Beziehungsmanagement maßgeblich.
Pay by Performance ist ein variables Vergütungsmodell, bei dem einzelne Mitarbeiter oder mehrköpfige Teams für ihre herausragende Performance belohnt werden. In den meisten Unternehmen kommt es als Ergänzung zu einem festen Gehaltsmodell zum Einsatz. Der Grundgedanke: Je besser die Performance, desto höher die zusätzliche Vergütung. Letzteres kann beispielsweise ein Bonus, eine Prämie oder ein immaterieller Benefit sein.
Obwohl der Begriff „Performance“ im Deutschen häufig nur mit „Leistung“ übersetzt wird, berücksichtigt das Entlohnungssystem einen weiteren Aspekt. Zusätzlich zur Leistung ist es der erzielte Erfolg, auf dem die Berechnung der Belohnung basiert. Damit vereint Pay by Performance die Prinzipien von zwei anderen variablen Entlohnungsmodellen: der leistungsorientierten und der erfolgsorientierten Vergütung.
Das Konzept Pay by Performance – auch performancebasierte Vergütung genannt – stammt ursprünglich aus den USA. Dort ist es längst in Unternehmen verschiedenster Branchen und Größen zu finden. In Deutschland nimmt die Popularität bei Arbeitgebern aktuell spürbar zu. Der Grund hierfür ist der umfangreichere Betrachtungswinkel, mit dem sich das System von den anderen flexiblen Entlohnungsmodellen abhebt. Dies erlaubt eine effektivere Bewertung und Steuerung der Mitarbeiterleistungen im Sinne der Unternehmensziele.
Das Entlohnungssystem Pay by Performance bezieht den Input und den daraus resultierenden Output einzelner Mitarbeiter oder ganzer Teams in die Bewertung ein. Der Input ist die erbrachte Leistung, die auch als Engagement, Bemühen oder Fleiß bezeichnet werden kann. Durch die Leistung entsteht in jedem Fall ein Arbeitsergebnis. Doch nur die für das Unternehmen brauchbaren Arbeitsergebnisse zählen als Erfolg im eigentlichen Sinne. Dieser Output fließt als zweite Komponente in ein Pay by Performance-Entlohnungsmodell ein. So ist es möglich, einige Risiken der übrigen variablen Vergütungsmodelle abzuschwächen.
Ein Beispiel zur Veranschaulichung:
Du könntest die Anzahl an Kundenterminen pro Quartal als Messfaktor nehmen, um die Leistung Deiner Mitarbeiter im Vertrieb zu bewerten. Im Rahmen eines leistungsorientierten Vergütungssystems würden die Personen eine Belohnung erhalten, die die meisten Termine vorweisen können. Ob diese Kundengespräche allerdings tatsächlich in einem Kaufabschluss münden, findet bei diesem System keine Berücksichtigung. Du verteilst möglicherweise Boni oder Prämien, ohne dass diesen ein monetärer Gegenwert gegenübersteht.
Bei einem erfolgsbasierten Vergütungssystem ist dies anders. Hier würde die Anzahl an Kaufabschlüssen beziehungsweise der erzielte Umsatz der einzelnen Mitarbeiter im Vordergrund stehen. Wer im Soll liegt, erhält die zusätzliche Entlohnung. Aber: Ob der erzielte Erfolg auf der individuellen Leistung der jeweiligen Person basiert, wird nicht betrachtet. Somit belohnst Du eventuell Mitarbeiter, die andere die Leistung erbringen lassen und den Erfolg für sich selbst beanspruchen. Dies führt schnell zu Missgunst und Demotivation innerhalb der Belegschaft.
Die vorgenannte Problematik der rein leistungsorientierten beziehungsweise rein erfolgsorientierten Vergütung gilt ebenso für teambasierte Belohnungsmodelle. Pay by Performance umgeht diese Fallstricke, indem es sowohl die Arbeitsleistung als auch die dazugehörigen Erfolge berücksichtigt. Welche weiteren Vorteile dieser ganzheitliche Ansatz bietet, verdeutlicht der folgende Abschnitt.
Für Arbeitgeber bietet die performancebasierte Vergütung entscheidende Vorteile in Bezug auf die Mitarbeitermotivation und die Kosteneffizienz. Doch auch die Mitarbeiter profitieren von dem Entlohnungsmodell.
Richtet sich die Höhe des Gehalts allein nach der Position oder der Qualifikation, kann dies demotivierend auf die Mitarbeiter wirken. Schließlich sind es nicht allein diese Personen, die herausragende Leistungen und Erfolge erzielen. Letzteres findet durch Pay by Performance stärkere Berücksichtigung.
Es entsteht eine Meritokratie, in der jede Person die Chance auf eine Belohnung hat – sofern sie einen wesentlichen Beitrag leistet. High Performer fühlen sich animiert, ihr hohes Niveau beizubehalten. Gleichzeitig erhalten die übrigen Angestellten einen überzeugenden Anreiz, es ihnen gleichzutun. Dies steigert die Motivation, die Leistungsbereitschaft und die Zufriedenheit der Mitarbeiter.
Qualifizierte Fachkräfte wissen um ihren hohen Wert für Unternehmen. Sie geben den Arbeitgebern den Vorrang, die ihre erstklassige Leistung angemessen würdigen – zum Beispiel in Form einer performancebasierten Vergütung. Entsprechend stellt Pay by Performance einen ausschlaggebenden Wettbewerbsvorteil im Kampf um vielversprechende Young Professionals und erfahrene Top-Talente dar. Die aktuellen Angestellten profitieren ebenfalls von dem Vergütungsmodell. Für die gewonnenen Mitarbeiter ist es somit attraktiv, nach dem Beitritt langfristig im Unternehmen zu bleiben.
Wie das Beispiel im vorangegangenen Abschnitt zeigt, wird der Beitrag von Mitarbeitern oder Teams bei der performancebasierten Vergütung genauer betrachtet. Im Vergleich zur rein leistung