Variable Vergütung: Die Kunst der erfolgsabhängigen Entlohnung
und ihr Einfluss auf die Unternehmensdynamik

Variable Vergütung: Die Kunst der erfolgsabhängigen Entlohnung
und ihr Einfluss auf die Unternehmensdynamik

Eine motivierte Belegschaft ist ein zentraler Erfolgsfaktor für Unternehmen jeder Branche und Größe. Mit dem richtigen Entlohnungssystem ist es möglich, die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gezielt zu steigern. Ein Beispiel hierfür ist die variable Vergütung. Sie wird unter Berücksichtigung zuvor definierter Zielgrößen berechnet und ist somit veränderlich – im Gegensatz zur festen Vergütung. Welche Besonderheiten das Gehaltsmodell aufweist und wie Du es in Deinem Unternehmen richtig implementierst, erfährst Du hier.
Variable Vergütung

Inhaltsverzeichnis

Variable Vergütung: Die Kunst der erfolgsabhängigen Entlohnung 6
Dieser Artikel wurde geschrieben von Sina

Sina ist Projektmanagerin und verantwortlich für die Unternehmenskommunikation bei der Prämie Direkt GmbH. Als Spezialistin im Bereich Kundenbindung, Neukundengewinnung und Bestandskundenentwicklung verbessert sie Ihr Beziehungsmanagement maßgeblich.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die variable Vergütung ist ein erfolgsabhängiges Gehaltsmodell.
  • Bekannte Beispiele sind Boni, Gewinnbeteiligungen und Provisionen.
  • Die Höhe kann auf Basis der individuellen Leistung, der Teamleistung oder des Unternehmenserfolgs berechnet werden.
  • Variable Vergütungsmodelle sind häufig an Zielvereinbarungen geknüpft.
  • Im Normalfall liegt der variable Anteil am Gesamtgehalt bei maximal 30 %.
  • Das System sollte transparent, rechtskonform, fair, wirtschaftlich und langfristig anwendbar sein.
  • Tools erleichtern die Einführung, Umsetzung und Kontrolle des Gehaltsmodells.
  • Richtig umgesetzt stärkt das erfolgsabhängige Vergütungssystem die Mitarbeitermotivation, die Arbeitgebermarke und die Wettbewerbsfähigkeit.

Definition und Grundlagen der variablen Vergütung

Bei der variablen Vergütung ist ein Anteil des Gehalts veränderlich. Anders als bei einem festen Gehalt hängt die Höhe der Auszahlung von bestimmten Bedingungen ab, die vorab genau definiert werden – typischerweise in Form einer Zielvereinbarung. Es handelt sich bei dem Gehaltsmodell um ein erfolgsabhängiges Entlohnungssystem. Dabei können die Erfolgsziele für eine Einzelperson, ein Team, eine Abteilung oder das gesamte Unternehmen gesteckt werden. 

Die jeweiligen Messgrößen wiederum sind – je nach System – leistungs-, gewinn- oder umsatzbezogen. Variable Vergütungsmodelle sind somit frei gestaltbar und können passgenau auf das Unternehmen sowie die Belegschaft zugeschnitten werden. In der Praxis dienen sie als Leistungsanreiz für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sodass sie den Incentive-Modellen zuzuordnen sind.

Die Idee eines flexibel gestalteten Gehaltssystems zur Leistungsförderung in Unternehmen stammt ursprünglich aus den USA. In Deutschland werden Boni, Provisionen und Co. bereits seit Mitte des 20. Jahrhunderts eingesetzt. Zunächst beschränkte sich dies auf verkaufsorientierte Geschäftsbereiche wie die Versicherungsbranche und die Maklerbranche. Heutzutage setzen rund 60 % der Unternehmen in Deutschland branchenübergreifend auf variable Vergütungsmodelle. Dies geht aus dem repräsentativen Monitor „Variable Vergütungssysteme“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) hervor.

Arten der variablen Vergütung

Es gibt unterschiedliche Vergütungsarten, die Arbeitgeber in ihr variables Entlohnungssystem einbinden können. Sie unterteilen sich in Anreize für einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Anreize für ganze Organisationseinheiten. Die folgenden Arten kommen am häufigsten zum Einsatz.

Anreize für Einzelpersonen

Unter den individuellen Leistungsanreizen gehören Boni zu den am weitesten verbreiteten variablen Vergütungsarten. Das Prinzip ist simpel: Erreicht der Mitarbeiter beziehungsweise die Mitarbeiterin das Erfolgsziel, würdigt der Arbeitgeber dies mit einem individuellen Bonus in zuvor vereinbarter Höhe. Dabei kann der Arbeitgeber nicht nur eine herausragende Arbeitsleistung honorieren. Bonuszahlungen für eine längere Betriebszugehörigkeit – sogenannte Treueboni – sind ebenfalls üblich.

Mit einer Provision belohnen Arbeitgeber einzelne Angestellte für ihren Beitrag zum Unternehmensumsatz. Sie bezieht sich auf eine bestimmte Leistung – zum Beispiel die Vermittlung eines neuen Kunden oder den Verkauf eines Produkts. Entsprechend wird diese Art der variablen Vergütung vorwiegend in der Versicherungsbranche, der Maklerbranche, der Telekommunikationsbranche sowie in einigen Bereichen des Einzelhandels eingesetzt.

Prämien sind Bonuszahlungen sehr ähnlich, weisen jedoch einen stärkeren Bezug zu individuellen Zielvorgaben auf. In Unternehmen werden sie als Leistungsbeurteilungsprämie oder Zielvereinbarungsprämie eingesetzt, die direkt von der Leistung der jeweiligen Person abhängt. Arbeitgeber können die Prämien monetär oder in Form von Sachprämien auszahlen. Eine Kombination beider Vergütungsformen ist ebenfalls möglich.

Mit Tantiemen beteiligen Arbeitgeber einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Führungspositionen am Unternehmenserfolg. Im Gegensatz zu Provisionen ist dieser variable Gehaltsbestandteil nicht von einem spezifischen Vertrags- oder Kaufabschluss abhängig. Der Leistungsanreiz ist für Beschäftigte der oberen Hierarchiestufe gedacht und fällt im Durchschnitt höher aus als Boni, Prämien oder Provisionen für Angestellte ohne Führungsverantwortung.

Anreize für Organisationseinheiten